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Rolf Schaffner, CEO Rapid: «In der Landwirtschaft herrscht aufgrund von zwei Initiativen viel Verunsicherung.»

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Rolf Schaffner links) wurde 2013 CEO der Rapid Gruppe. Zuvor war er schon seit 1997 in dem Unternehmen tätig, u.a. als Betriebsleiter. Bild: schweizeraktien.net
Rolf Schaffner wurde 2013 CEO der Rapid Gruppe. Zuvor war er schon seit 1997 in dem Unternehmen tätig, u.a. als Betriebsleiter. Bild: schweizeraktien.net

Für Rolf Schaffner ist 2019 das wohl wichtigste Jahr in seiner sechsjährigen Karriere als CEO der Rapid Holding. Denn binnen zweier Monate akquirierte der Hersteller von handgeführten Einachsgeräten für die Landwirtschaft gleich zwei Unternehmen, um in seiner Nische weiter expandieren zu können: die deutsche KommTek und den Mitbewerber Brielmaier Motormäher in Friedrichshafen. Nach dem Verkauf der Immobiliensparte im Jahr 2014 hatte Rapid angekündigt, das überschüssige Kapital entweder in Zukäufe zu investieren oder an die Aktionäre auszuschütten. Es habe einige Zeit gedauert, bis man die angekündigten Akquisitionen nun umsetzen konnte, sagte Schaffner vor den Medien. Zusammen mit KommTek (Umsatz: 4.5 Mio. EUR) und Brielmaier (Umsatz: 9 Mio. EUR) dürfte der Umsatz nun um rund 14 Mio. CHF zunehmen. 2018 erzielte Rapid einen Umsatz von 43,1 Mio. CHF, und der Reingewinn erreichte 2.6 Mio. CHF.

Im Gespräch mit schweizeraktien.net erläutert Schaffner, wie Rapid nun neue Märkte erschliessen möchte und welche Rolle dabei KommTek und Brielmaier spielen. Ausserdem zeigt er die Abhängigkeit der Rapid Gruppe von den Entwicklungen in der Landwirtschaft auf.

In den vergangenen Jahren fielen die Verkäufe bei Rapid im 1. Semester wesentlich höher aus als in der 2. Jahreshälfte. Ist dieses saisonale Muster erhalten geblieben? 2018 wuchsen die Umsätze in der ersten Jahreshälfte mit 20%, gefolgt von einem deutlich gebremsten 2. Semester.

Dieses saisonale Muster wird erhalten bleiben. In der Ausprägung war das letzte Geschäftsjahr aufgrund der Lancierung von sechs neuen Maschinen jedoch sehr extrem.

Trifft dieses saisonale Bestellmuster eigentlich auch auf den an Bedeutung gewinnenden Exportmärkten zu?

Ja, dieses Bestellmuster trifft auch auf die Exportmärkte in Bezug auf das Marktsegment Landwirtschaft zu. Die übrigen Marktsegmente wie Kommunal und Gartenbau haben nicht diese extreme Ausprägung.

Wie wollen Sie eine „Glättung“ der Umsätze erreichen?

Wir haben verschiedene Massnahmen, um eine Glättung zu erreichen. Wir versuchen, unser Frühbezugssystem genügend attraktiv zu gestalten, wir wollen den Gartenbau mit einem attraktiveren Programm besser bedienen, und es sind erste Versuche am Laufen, um auch durch geografische Marktentwicklung diese Thematik zu entschärfen.

Derzeit ist Rapid vorrangig im Alpenraum vertreten. Sehen Sie auch Expansionschancen jenseits des Alpenraumes?

Unser Ziel ist es, die Abhängigkeit vom Alpenraum zu entschärfen. Aus diesem Grund sind die neuen Themen wie Gartenbau und Grünlandpflege für uns so wichtig.

Die Wetterbedingungen scheinen auch 2019 für die Landwirte widrig auszufallen. Was können Sie zur Investitionsneigung für landwirtschaftliche Maschinen sagen?

In den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres sind wir sehr gut gestartet und haben einen überdurchschnittlichen Auftragseingang verzeichnet. In den letzten drei Wochen ist die Visibilität nach vorne etwas verloren gegangen und entsprechend schwierig abzuschätzen. Wir sind der Meinung, dass in der Landwirtschaft aktuell aufgrund der zwei Initiativen, «Initiative für sauberes Trinkwasser» und «eine Schweiz ohne synthetische Pestizide», eine Verunsicherung vorhanden ist. Zusätzlich ist man gespannt auf die Vorschläge des Bundes im Zusammenhang mit der Agrarpolitik 22+. Dies führt sicher nicht zu einem höheren Investitionsverhalten bei den Bauern.

Vergangenes Jahr kam es ja zu einem Bestellboom aus der Halbleiterindustrie für Ihre Contract Manufacturing Tochter im 1. Halbjahr, gefolgt von einem harten zyklischen Abschwung. Was können Sie zur Entwicklung in diesem Jahr sagen?

Im Contract Manufacturing wird das Jahr 2019 sehr viel ausgeglichener sein als das Jahr 2018. Die Auftragsentwicklung in der Bahnindustrie wie auch in der Elektromobilität ist sehr positiv, und auch in der Halbleiterindustrie sind erste positive Meldungen zu verzeichnen.

Trotz der Abschwächung im 2. Semester lag ja die Wachstumsrate beim Umsatz bei 15,5%. Was erwarten Sie für 2019 und, soweit einschätzbar, für 2020?

Wir rechnen aufgrund der oben genannten offenen Punkte für die Landwirtschaft mit einer Abschwächung im Schweizer Markt. In den Exportmärkten ist kein einheitliches Muster feststellbar. Es gibt Märkte, die aktuell sehr volatil sind und im Moment schwer abschätzbar und andere mit sehr gutem Wachstum. In der Summe ist die Situation jedoch eher verhalten.

Können Sie einen Zwischenbericht geben zu Ihrer seit letztem Jahr verstärkten Human-Resources-Strategie? Was haben Sie erreicht, was streben Sie an?

Wir sind nach wie vor in der Phase der Bestandesaufnahme und am Erarbeiten von Massnahmen. Konkrete Resultate sind im Moment nicht kommunizierbar.

Würden Sie bitte die industrielle Logik hinter der Akquisition von KommTek erläutern? Tut sich mit den funkgesteuerten Land- und Kommunalmaschinen ein neues Wachstumsfeld auf?

Der funkgesteuerte Land- und Kommunalmaschinen-Markt ist am Wachsen, und demzufolge gibt es auch immer mehr Wettbewerber. Für uns ist jedoch zukünftig wichtig, diese Produkte im Portfolio zu haben, damit wir für unsere Vertriebskanäle attraktiv sind und bleiben. Aus diesem Grund erhoffen wir uns nicht nur ein Wachstum im Bereich der funkgesteuerten Geräte, sondern einen positiven Impact für das ganze Sortiment.

Was sind die wichtigsten Gründe für die Übernahme der Mehrheit an Brielmaier Motormäher?

Durch den Zukauf von Brielmaier wird die Rapid Gruppe zum Marktführer im Bereich des Breitspurmähens. Bild: schweizeraktien.net

Durch die Übernahme von Brielmaier erreichen wir die
Marktführerschaft im Bereich des Breitspurmähens. Ausserdem erhalten wir ein etabliertes Vertriebssystem in den Hauptmärkten, einen Entwicklungs- und Produktionsstandort in Deutschland, den Zugang zu einer modernen Blechfertigung sowie einen Produktionsstandort in Rumänien. Dies stärkt unsere Wettbewerbsposition enorm. Zudem konnten wir so verhindern, dass Brielmaier an einen Konkurrenten verkauft wurde.

Durch die beiden Akquisitionen sind ja zahlreiche neue Märkte dazugekommen: Rumänien, Frankreich, UK, USA, Skandinavien. Wieviel Prozent des Umsatzes werden in drei Jahren noch in der Schweiz anfallen?

Aktuell machen wir 50% des Umsatzes im Export. Wir gehen davon aus, dass dieser Anteil noch wachsen wird. Was unter dem Strich im Export drin liegen wird, wird auch davon abhängen, wie sich die Situation in der Schweiz primär mit KommTek-Produkten auswirken wird und vor allem auch, wie sich das Contract Manufacturing im Schweizer Markt entwickelt.

Läuft die Integration rund, oder könnten auch Schwierigkeiten auftreten?

Wir haben einen Plan, wie die Integration laufen soll. Das Closing mit Brielmaier war am 1.7.19, und demzufolge starten wir erst jetzt mit diesem Prozess. Unser primäres Ziel ist es nicht, durch eine möglichst hohe Integration möglichst viel Kosten zu sparen. Unser Ziel ist es, durch möglichst stabile Verkaufskanäle und -Prozesse möglichst hohe Umsätze zu generieren. Aus diesem Grund werden wir in einem ersten Schritt vorwiegend im administrativen Bereich näher zusammenarbeiten. In allen übrigen Bereichen sind die Unternehmen so unterschiedlich aufgestellt, dass es gar nicht so viel zu integrieren gibt.

Planen Sie weitere Akquisitionen? Wird die Liquidität, die durch die üppigen Dividenden an die Aktionäre zurückgeführt wird, angesichts des Kapitalbedarfs vielleicht reduziert?

Zu diesen Themen werden wir im Halbjahresbericht Ende August Stellung nehmen.

Fazit

Die Akquisitionen von Rapid sind zu begrüssen. Denn ohne diese Zukäufe wäre für Rapid als Nischenanbieter das Risiko, alleine geografisch expandieren, zu gross gewesen. Dank der Zukäufe gewinnt Rapid nicht nur an Umsatz, sondern kann auch gemeinsam mit den zwei neuen Marken KommTek und Brielmaier bestehende Märkte besser bearbeiten und neue Märkte erschliessen. Zudem dürften in der Entwicklung und Produktion Synergien genutzt werden können. Wichtig ist weiterhin, dass sich Rapid durch die Zukäufe den Zugang zu den zukunftsweisenden Technologien funkgesteuerte und autonome Führung der Geräte sichert. Mit den zwei Akquisitionen hat Rapid ausserdem die Voraussetzung für weitere akquisitorisches Wachstum geschaffen und kann in dem Nischenmarkt als Plattform agieren.

Über die Kaufpreise ist bisher nichts bekannt. Ebenso wurden noch keine konkreten Aussagen zur künftigen Ausschüttungspolitik gemacht. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich die Höhe der Ausschüttungen nach dem Kauf reduzieren wird. Im Gegenzug kann der Aktionär dank der Zukäufe und der Wachstumspläne eine kontinuierliche, bei einem positiven Geschäftsverlauf auch wieder steigende Dividendenzahlung erwarten. Akquisitionsbedingt könnte der Umsatz in 2019 auf 55 bis 60 Mio. CHF steigen. Nach dem starken Kursanstieg im letzten Jahr sind die Aktien bei Kursen von 670 CHF, die zuletzt auf OTC-X für eine Aktie gezahlt wurden, schon jetzt mit einem KGV von weit über 20 bewertet. Dies dürfte sich zumindest kurzfristig nicht ändern. Attraktiv sollte allerdings weiterhin die Dividendenrendite bleiben. Selbst wenn die Ausschüttung um die Hälfte auf 25 CHF je Aktie reduziert würde, erreicht diese immer noch einen attraktiven Wert von 3.7%. Für Value-Investoren bleiben die Rapid-Aktien daher weiterhin ein interessantes Investment, auch wenn das Potenzial für kurzfristige Kurssteigerungen eher limitiert scheint.

Züblin: Finanzchef Roland Friederich wird nun auch zum CEO

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Bei der Immobiliengesellschaft Züblin übernimmt Finanzchef Roland Friederich nun auch die operative Leitung des Unternehmens als CEO. Er führt das Unternehmen damit im Rahmen eines Doppelmandats, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Wechsel an der operativen Spitze erfolgt per 15. Juli 2019.

Ein Problem sieht das Unternehmen in dieser Doppelfunktion nicht. VR-Präsident Wolfgang Zürcher bezeichnet den seit 2016 als Finanzchef agierenden Friederich als „die ideale Besetzung“. Eine stark vereinfachte Organisation sei der nächste Schritt in Richtung einer optimierten Kostenstruktur, heisst es.

Der bisherige Konzernchef und Verwaltungsratspräsident Iosif Bakaleynik hatte im vergangenen Mai seinen Rücktritt angekündigt. An der Generalversammlung im Juni wurde wie vom Verwaltungsrat vorgeschlagen Wolfgang Zürcher zu seinem Nachfolger als Präsident des Gremiums gekürt.

Die Aktien der Züblin Immobilien Holding sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 25.60 CHF für eine Aktie gezahlt.

cf/kw

Airopack Technology: Dekotierung von der SIX erfolgt per 1. November 2019

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Der Verpackungshersteller Airopack Technology verabschiedet sich von der Schweizer Börse. Die SIX habe einem entsprechenden Gesuch auf ein Delisting sämtlicher Namenaktien zugestimmt, teilte die Gesellschaft am Mittwoch mit. Der letzte Handelstag für die Aktien im Nennwert von 5 CHF ist auf den 31. Oktober 2019 festgesetzt worden, und die Dekotierung erfolgt per 1. November.

Der Hersteller von Verpackungslösungen ist in Nachlassstundung. Das Zuger Kantonsgericht hat Anfang Juni einen entsprechenden Antrag der Gesellschaft gutgeheissen.

Die Aktien sind bisher an der SIX Swiss Exchange kotiert. Der letzte Kurs lag bei 6 Rappen.

sig/kw/ra

CPH: Was macht eigentlich der grösste und einzige Papierproduzent der Schweiz?

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Durch die Übernahme der Altpapieranlage in Utzensdorf ist CPH zum grössten Receyclingsunternehmen der Schweiz geworden. Bild: www.cph.ch
Seit 2016 geht es bei der CPH-Aktie wieder aufwärts. Chart: moneynet.ch

Viel zu hören oder zu lesen zur CPH-Aktie ist eigentlich nicht. Dabei hat die Aktie seit 2016 mit einer beachtlichen Performance von 170% beeindruckt. Was steckt dahinter? Vielleicht der Beginn eines nachhaltigen Turnarounds? Das Hoch von 2007 bei 197 CHF ist jedenfalls noch weit entfernt. Dass nur zwei Analysten die Aktie abdecken und auch das Interesse der Anlegermedien scheinbar gering ist, sind jedenfalls gute Gründe, um einmal genauer hinzuschauen. Und der tiefere Blick lohnt sich.

2018 feierte CPH das 200-jährige Bestehen! Mit der Chemiefabrik der Gebrüder Schnorf in Uetikon am Zürichsee begann die Geschichte des Unternehmens. 1881 folgte die Beteiligung an der Papierfabrik in Perlen. Ab den 1950er Jahren kam die Beschichtung von Papieren dazu, woraus sich dann der Verpackungsbereich entwickelte. Das sind noch heute die drei Geschäftsbereiche des Unternehmens – Papier, Chemie, Verpackung.

Familiengesellschaft in siebter Generation

Bereits 1899 wurde CPH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und ging 2001 an die Schweizer Börse SIX. Mehrheitsaktionäre mit über 50% sind bis heute die Nachfahren der Gründer in der siebten Generation. 1971 war eine Holdingstruktur unter dem neuen Namen CPH Chemie + Papier Holding AG mit Sitz in Luzern etabliert worden, die nicht operativ tätig ist, sondern die Firmengruppe strategisch entwickelt. Im Fall CPH ist das auch keine Floskel, denn die Industrien, in denen die Unternehmensgruppe aktiv ist, sind schon längere Zeit von Schrumpfung beim Papier sowie Innovationsdruck und Wettbewerbsintensivierung in Chemie und Verpackung gekennzeichnet – also eine echte und auch fortwährende Herausforderung. Wie Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann anlässlich der 200-Jahr-Feier sagte, hat es die Gründerfamilie über sieben Generationen verstanden, die CPH-Gruppe ständig an neue Herausforderungen anzupassen.

Erstes Produkt: Schwefelsäure

So stand am Anfang die Schwefelsäure, die aus Pyritgestein gewonnen wurde, ein in der Textilindustrie damals nachgefragter Rohstoff. Erst 2012 wurde die Produktion eingestellt. Doch andere Produkte wie Kupfervitriol, Soda, Packpapier oder Dünger weisen eine nicht ganz so lange Produktionshistorie auf, dafür kamen neue und zunehmend innovative Produkte hinzu. Dazu zählen Monofolien, Arzneimittelverpackungen, Chromatographie-Gele und Molekularsiebe.

Verdrängungswettbewerb in der Papierindustrie

Nach dem Aktienhoch von 2007 war der Geschäftsgang hauptsächlich von dem kontinuierlichen Nachfragerückgang bei Papier, dem wichtigsten Geschäftsbereich von CPH, gekennzeichnet. Sowohl Zeitungen als auch Magazine verloren durch die stetig wachsende Bedeutung digitaler und weitgehend kostenloser Informationsangebote ihre Leser. Die Verlagsbranche verlor an Bedeutung, was sich auch in deren Aktienkursen wie bei Tamedia oder NZZ zeigt. Die Folge dieser Entwicklung war, dass ein Überangebot die Papierpreise stark unter Druck brachte, auch weil sich viele Papierhersteller nur zögerlich an die neuen Marktbedingungen anpassten. Von ehemals 23 europäischen Herstellern sind heute nur noch 10 aktiv, darunter die CPH-Tochter Perlen Papier.

Überleben durch Innovationen

Durch die Übernahme der Altpapieranlage in Utzensdorf ist CPH zum grössten Receyclingsunternehmen der Schweiz geworden. Bild: www.cph.ch

Anstatt nichts zu tun und auf bessere Zeiten zu hoffen, wie andere Anbieter, investierte CPH, um aus dem Verdrängungswettbewerb als Kostenführer hervorzugehen und auch im Hinblick auf die stetig steigenden Anforderungen einer umweltgerechten Produktion die Top-Position einzunehmen. Heute ist die Papierproduktion CO2-neutral, auch dadurch, dass CPH durch Übernahme von APS Utzensdorf zum grössten Altpapierrecycling-Unternehmen der Schweiz geworden ist.

Konsolidierungsstrategie

Zwischenzeitlich zeigt sich deutlich, dass die von CPH im Papierbereich verfolgte Strategie auch zum Erfolg geführt hat. Die Tochter Perlen ist nun der einzige Anbieter von Zeitungspapier in der Schweiz. Durch Konkurse und Betriebseinstellungen hat sich zudem der Angebotsüberhang in einen beginnenden Nachfrageüberhang gewandelt, und die Papierpreise haben seit 2017 wieder deutlich angezogen. 2018 stieg der CPH-Umsatz im Papierbereich um kräftige 14% auf 301 Mio. CHF, wobei die Produktion um 1,3% auf 543 554 Tonnen zunahm. Das Wachstum speist sich überwiegend aus Preissteigerungen. Die EBIT-Marge ist ebenfalls deutlich auf 10% angestiegen. Ein wesentlicher Grund ist, dass nun 80% des Inputs aus recyceltem Schweizer Altpapier besteht, was die Transport- und Einkaufskosten für Importe, gegenüber den Vorjahren, signifikant verringert.

Unangefochtene Top-Position in der Schweiz

Die Position ist kaum angreifbar, denn CPH verfügt mit der seit 2010 in Betrieb befindlichen PM7 über die effizienteste und modernste Papiermaschine in Westeuropa. CPH ist auch nach ökologischen Kriterien der herausragende Vertreter in der europäischen Papierindustrie. Das hat Auswirkungen auf die Zahlen, denn die CO2-Abgaben sind in der Industrie Kosten mit steigender Tendenz, nicht aber für CPH. Der Papiermarkt bleibt jedoch schwierig, denn der Verdrängungswettbewerb setzt sich fort. Zudem ist ein weiterer Rückgang der Nachfrage von rund 7% in 2019 zu erwarten. Die CPH-Tochter Perlen ist dafür jedoch gewappnet und will sowohl ihre klare Top-Position in der Schweiz als auch ihre wiedererlangte hohe Profitabilität halten. 21% des Spartenumsatzes entfällt auf die Schweiz, 77% auf den Rest Europas. Die Konkurrenten kommen vor allem aus Skandinavien: UPM-Kymmene, Stora Enso u.a.

Diversifikationsstrategie

Der Papierbereich macht heute noch den grössten Umsatzanteil aus. Abb.: www.cph.ch

Der Anteil der Papiersparte am Gesamtumsatz von 533,5 Mio. CHF in 2018 beträgt noch 56%. Das strategische Ziel von CPH lautet, die Umsätze der Sparten Chemie und Verpackung mittelfristig weiter von zusammen 44% auf 50% zu erhöhen. Noch 2013 waren es lediglich 36% gewesen, während auf Papier 64% entfallen waren. Weitere strategische Langfristziele sind die Erhöhung der Umsätze in den Wachstumsmärkten ausserhalb Europas, die seit 2013 von 16% auf 22% gesteigert wurden, sowie die Reduzierung der Kosten auf CHF-Basis. Der Anteil der Kosten, die in CHF anfallen, wurde in den letzten fünf Jahren von 70% auf nur noch 40% zurückgeführt, hauptsächlich durch Kapazitätsaufbau und Übernahmen in China, Brasilien und Bosnien-Herzegowina.

Verpackung: Perlen Packaging

Der Verpackungsbereich, Perlen Packaging, ist inzwischen ganz auf sogenannte Blister-Verpackungen für die Pharmaindustrie konzentriert. Weltweit nimmt CPH Rang 3 ein. 2018 nahm der Umsatz um 17,5% auf 153 Mio. CHF zu, wobei die 60%-Übernahme des brasilianischen Vertriebspartners Sekoya daran auch einen Anteil hatte. Der Marktanteil in Brasilien, dem sechstgrössten Markt der Welt, beträgt nun 13%. Mittels einer Call-Option mit fünf Jahren Laufzeit kann CPH bei Sekoya auf 100% aufstocken. Während die Wachstumsraten für Blisterverpackungen in Europa auf 4% geschätzt werden, dürften in Asien und Lateinamerika doppelt so hohe Zuwachsraten erreicht werden. In Brasilien wird 2019 ein Wachstum von 20% angestrebt.

Pharmaindustrie im Visier

Die Pharmaindustrie gehört zu den wichtigsten Kunden der CPH im Verpackungsbereich. Bild: www.cph.ch

CPH will die schon starke Marktstellung durch Innovationen weiter verbessern. Im Bereich der beschichteten Barrierefolien für Blisterverpackungen nimmt Perlen Packaging weltweit Rang 3 ein. Eines der Ziele der CPH-Strategie ist es, in den definierten Zielmärkten eine der Top-3-Positionen einzunehmen. Das Produkt „BLISTair“ gewann den „Worldstar Packaging Award“. Der von der CPH-Tochter entwickelte erste Einweg-Pulverinhalator für Einzeldosen gewann sogar vier Innovationspreise. Die Produktion wurde verstärkt nach China verlagert, was die Kosten senkte und zugleich dazu beiträgt, die Wettbewerbsposition im Wachstumsmarkt Fernost zu befestigen. Die EBIT-Marge lag 2018 bei 10,1%, nach kontinuierlichen Steigerungen in den Vorjahren. Auf die Schweiz entfallen 5% der Umsätze, 60% auf Europa (ohne Schweiz), der Rest verteilt sich zur Hälfte auf Asien und Süd- und Nordamerika.

Chemie-Spezialist Zeochem

Der Chemie-Bereich tritt seit 2018 einheitlich unter dem Namen Zeochem auf. Nach abgeschlossener Restrukturierung steuerte die Sparte 2018 um 5,3% gesteigerte 79.4 Mio. CHF zum Umsatz bei. Damit entfallen 14,9% des Umsatzkuchens auf die Chemie, die einstige Keimzelle des Unternehmens. Die heutige Produktpalette hat jedoch nur wenig mit den traditionellen Schwerpunkten gemein. Das zeigt sich schon daran, dass 6 der 10 Produktionsstätten neu sind. Ein Grossteil der Produktion ist nicht zuletzt aus Kostengründen aus der Schweiz nach China und Bosnien Herzegowina verlagert worden.

Wachstumsmarkt Molekularsiebe

Schon der Name Zeochem signalisiert die Spezialisierung auf Silikatchemie für industrielle Anwendungen. Zeolithen, auch Molekularsiebe genannt, weisen eine poröse Struktur auf, die Wasser und sonstige Moleküle absorbieren. Wachsende Anwendung finden die Zeolithe in der Erdgasproduktion. Propan, Butan usw. werden purifiziert. In Stahl- und Chemiewerken wird Feuchte und Stickstoff entzogen, um so den benötigten hochreinen Sauerstoff zu erhalten. Das ist auch der Grund für den wachsenden Einsatz in der Medizin, eine weitere Abnehmergruppe. Für die Pharmaindustrie werden weiterhin, ebenfalls für Purifikationsprozesse, Chromatographie Gele geliefert, die u.a. in der Insulinproduktion zum Einsatz kommen. Zeochem produziert in China, den USA, Bosnien Herzegowina sowie nach der Schliessung des Werks in Uetikon 2018 am neuen Standort in der Schweiz, Rüti. Der Weltmarkt für Zeolithe wird auf über 700 Mio. USD geschätzt und ist stark fragmentiert. Mit einem Marktanteil von rund 10% ist Zeochem einer der Top-Player und nimmt einen starken dritten Rang ein. Wettbewerber sind u.a. WR Grace, UOP, BASF sowie chinesische Unternehmen; Kunden sind u.a. Linde, Ford, DowDupont und Fresenius.

Expansionschance: deuterierte Produkte

Während über 80% der Zeochem-Umsätze auf Molekularsiebe entfallen, steuern die Chromatographie-Gele sowie sogenannte „deuterierte“ Produkte den Rest bei. Letztere sind Reagenzien für die Pharma- und Elektronikindustrie. Deuteriumatome können Wasserstoffatome ersetzen – und das dann erhaltene „schwere“ Wasser weist andere physikalische Eigenschaften auf, beispielsweise eine verzögerte Absorption von Wirkstoffen, wie in der Medizin erwünscht, oder eine längere Lebensdauer von OLED-Bildschirmen. Deuterium ist nicht radioaktiv, doch das schwere Wasser ist eine Voraussetzung zur Anreicherung von radioaktiven Elementen. Deshalb ist die Produktion streng überwacht und in Rüti angesiedelt. Da schon der langjährige Vertriebspartner und Produzent von deuterierten Produkten, Armar, übernommen wurde, sind weitere komplementäre Zukäufe in diesem Nischenmarkt mit hohem Wachstumspotenzial nicht unwahrscheinlich. Die organischen Wachstumsraten in der Chemie Division betragen rund 5%, die EBIT-Marge lag 2018 bei 7,7% und dürfte angesichts der seit 2018 optimierten Produktion im Bereich von 8% bleiben.

Zahlen und Erfolge

Zwischen 2014 und 2017 wurde die Restrukturierung umfassend umgesetzt und abgeschlossen. Die definierten Ziele wurden erreicht, namentlich die Erhöhung der aussereuropäischen Umsätze, die Verlagerung von weiten Teilen der Produktion in kostengünstige Länder sowie die Steigerung von Umsatz und Gewinn in den Sparten Chemie und Verpackung, um die Abhängigkeit vom Papiergeschäft sukzessive zu reduzieren. Dies resultierte 2018 in einer Profitabilität, die alle Jahre seit dem IPO 2001 übertraf. Die EBITDA-Marge erreichte den Rekordwert von 15,6%, die Eigenkapitalrendite stieg auf 10,4% und die Nettogewinn-Marge betrug 7,9%. Vor diesem Hintergrund wurde die Dividende von zuletzt 0.65 CHF je Aktie für 2018 auf 1.80 CHF erhöht, wenngleich 0.50 CHF davon eine einmalige Jubiläumsdividende repräsentieren. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 7.05 CHF. Die Pay-out-Ratio liegt mit 25,5% am unteren Ende des Zielbandes von 25% bis 50%.

Bewertung

Auf dem aktuellen Kursniveau errechnet sich somit ein KGV (2018) von 12, ein KUV von 0.9 und ein EV/EBITDA Verhältnis von 7.5. Im gewichteten Vergleich mit börsenkotierten Peer-Groups in den drei Geschäftsfeldern erscheint CPH zwar nach EV/EBITDA und KGV durchschnittlich bewertet, nach KUV jedoch unterbewertet. Es lässt sich auch argumentieren, dass die strategische Stellung in allen drei Geschäftsbereichen eine Bewertungsprämie verdient, denn viele der jeweiligen Wettbewerber weisen eindeutig den Charakter von Commodity-Produzenten auf. Spezialisierte Konkurrenten wie West Pharmaceutical Services wird jedoch eine wesentlich höhere Bewertung zugestanden.

Ausblick

Nach der stürmischen Preisentwicklung im Papiermarkt in den letzten beiden Jahren ist kurzfristig eher von einer stagnierenden oder leicht rückläufigen Entwicklung auszugehen. Doch CPH hat die Gewinnschwelle durch die erzielten Kostensenkungen deutlich abgesenkt. Das heisst, dass selbst bei Preisrückgängen immer noch eine hohe Rendite auf das eingesetzte Kapital erzielt wird und die Profitabilität der CPH-Gruppe aufgrund des Wachstums und der hohen Margen in den beiden anderen Sparten nicht wirklich leiden wird, sondern im Rahmen der Schwankungen, wie sie in zyklischen Industrien üblich sind, eben etwas tiefer ausfallen können. Genauso gut ist aber möglich, dass trotz schrumpfender Papiernachfrage ein Nachfrageüberhang entsteht, da Kapazitätsanpassungen der verbliebenen Wettbewerber das Angebot verringern. Eher konservativ erwartet das Unternehmen trotz dem guten Start ins Jahr einen gehaltenen Umsatz und eine leicht rückläufige EBIT-Marge.

In den Divisionen Chemie und Verpackung wurde die Kostenbasis durch die Produktionsverlagerungen signifikant reduziert, was sich in bisher noch nicht sichtbaren weiteren Margenausweitungen niederschlagen kann. Die hohen Free Cashflows erlauben neben den Investitionen in Kapazitätsausweitungen und Effizienzsteigerungen auch eine Reduzierung der Verschuldung, was sich positiv auf die Gewinnschwelle auswirkt. Nicht zuletzt sind auch zusätzliche Akquisitionen möglich, wenn nicht wahrscheinlich, die das Wachstum beschleunigen und Synergiepotenziale bringen können. Ausserordentliche Gewinne sind durch weitere Immobilienverkäufe möglich.

Fazit

Das Management um Peter Schildknecht hat eine beeindruckende Arbeit geleistet und CPH äusserst umsichtig in den drei Geschäftsbereichen positioniert. Die Summe der Einzelteile fällt höher aus als die derzeitige Börsenbewertung, wobei trotz Kurserholung immer noch ein kräftiger Konglomeratsabschlag festzustellen ist. Orientiert man sich jedoch an den Finanzkennzahlen und Wachstumsraten, so überwiegen auf der aktuellen Kursbasis die Chancen die Risiken. Es ist auch nicht auszuschliessen, dass mehr Investoren, Analysten und Anlagemedien auf den geglückten Turnaround bei CPH aufmerksam werden.

Tourismus Schweiz: Die Branche erholt sich nach dem Euro-Schock

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Ein Bergerlebnis, wie hier auf dem Skyline Walk der Schilthornbahn, gehört für Touristen aus Übersee zum festen Bestandteil ihrer Europareise. Bild: Schilthorn.ch
Seit drei Jahren steil aufwärts: der OTC-X Subindex Bergbahnen von der BEKB. Chart: moneynet.ch

In den heissen Sommertagen wird es wieder viele Stadtbewohner in die Berge ziehen. Wer nicht zu Fuss die hohen Wipfel erklimmen möchte, erhebt sich mit einer traditionellen Gondel über das Flachland. Bergbahnen sind nicht wegzudenken aus der heimischen Ausflugsfolklore. Was wenige Ausflügler ahnen: Die Bergbahngesellschaften sind die heimlichen Stars im ausserbörslichen Handel bei der Berner Kantonalbank (BEKB). Der Subindex der BEKB OTC-X hat seit drei Jahren um rund 60% zugelegt. Offenbar haben sich einige Unternehmen der Branche längst von ihrem etwas verstaubten Image befreit und investieren in die Zukunft. So haben die Aktionäre der Schilthornbahn AG an der kürzlich stattgefunden Generalversammlung den Bau einer neuen Bahnverbindung gutgeheissen. Diese erfreulichen Erfolgsmeldungen läuten so etwas wie eine Wende im Schweizer Tourismus ein, wo seit dem Euro-Franken-Schock im Januar 2015 Krisenstimmung herrschte.

Hiobsbotschaft und Schockstarre

Zur Erinnerung: Am 15. Januar vormittags sorgte die Schweizerische Nationalbank für den völlig unerwarteten Schock. Sie hob den bis dahin geltenden Euro-Mindestkurs von 1.20 Franken per sofort auf. Binnen Minuten wertete sich die einheimische Währung um über 15% auf. Wären ausländische Gäste bereit, ihr Budget um etwa 20% zu erhöhen? Für die Tourismuswirtschaft erwies sich das als Schicksalsfrage. Auch der Detailhandel musste erhebliche Umsatzeinbussen in Kauf nehmen, denn statt dass die Europäer in die Schweiz kamen, um Urlaub zu machen, reisten Schweizer in Scharen ins grenznahe Ausland, um einzukaufen und dort ihre Ferien zu verbringen. Euro-Rabatt war das wohl meist verwendete Werbeschlagwort der heimischen Autohändler.

Die Asiaten kommen

Ein Bergerlebnis, wie hier auf dem Skyline Walk der Schilthornbahn, gehört für Touristen aus Übersee zum festen Bestandteil ihrer Europareise. Bild: schilthorn.ch

Doch die Erholung im Tourismus hat nicht lange auf sich warten lassen. Laut dem Bundesamt für Statistik hat die Hotellerie in der Schweiz im ersten Halbjahr 2018 insgesamt 18.4 Millionen Logiernächte registriert. Dies entspricht gegenüber der Vorjahresperiode einem Anstieg um 3.8% (+670’000 Logiernächte). Diese Zunahme geht vor allem auf das Konto der Europäer; allen voran sorgte Deutschland mit einem Plus von 73’000 Logiernächten (+3.9%) für das deutlichste absolute Wachstum aller ausländischen Herkunftsländer. „Die Schweizer Tourismusbranche hat seit dem Januar 2015 ihre Hausaufgaben gemacht, das heisst, die Kosten gesenkt, die Preise optimiert und die Angebote mit vielen Zusatzleistungen noch attraktiver gemacht“, kommentiert Markus Berger, Pressesprecher von Schweiz Tourismus. „Insgesamt hat sich die touristische Erholung quer durch die Branche abgezeichnet, also bei Hotellerie, Bergbahnen Geschäftsreisen und Ausflugszielen“, sagt Berger. Doch ist diese Entwicklung genügend robust und verheisst sie für die Branche nun glücklichere Jahre?

Harter Wettbewerb im Alpenraum

Die Basler Konjunkturforscher von der BAK publizieren seit rund 10 Jahren umfassende Analysen zur Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Tourismuswirtschaft gegenüber den anderen Alpenländern wie Frankreich, Österreich oder Slowenien. Im gesamten Alpenraum ist Luzern seit 2007, mit Ausnahme von 2009 und 2011, die erfolgreichste Sommerdestination. Sie verfügt über eine hohe Dichte an Attraktionspunkten und profitiert von der Lage am Vierwaldstättersee. Betrachtet man allerdings die Kapazitätsauslastung in der Hotellerie, so bestätigt sich ein schon seit etwa 10 Jahren anhaltender Trend. Nur die Zentralschweiz weist ein positives Wachstum auf in der Zahl der Hotelübernachtungen – Sommer wie Winter –, während Gaubünden, das Tessin und die Waadtländer Alpen einen Rückgang verzeichnen im Rahmen von 0 bis über 2%. Die negative Entwicklung des gesamten Alpenraumes zeigt sich vor allem in den Wintermonaten. Gerade in der kalten Periode haben die österreichischen Destinationen seit mehr als 10 Jahren die Nase vorn. Unter den 15 Top-Winterdestinationen sind 13 in Österreich, nur eine Schweizer Destination, nämlich Verbier, schafft es in das Klassement.

Somit ist die kürzliche Erholung in der Schweizer Tourismuslandschaft eine verdiente Verschnaufpause, aber zwingt gleichzeitig jeden Anbieter, sich mit Innovation und besonderen Serviceleistungen in einem harten Wettbewerbsumfeld zu behaupten. Im ausserbörslichen Segment der BEKB sind hinsichtlich Kursperformance die folgenden Titel in den letzten Monaten aufgefallen: Hoher Kasten Dachrestaurant und Seilbahn, Seilbahn Weissenstein, Zermatt Bergbahnen und Pilatus-Bahnen sowie die Rigi-Bahnen.

Hinweis in eigener Sache: Am 17. September 2019 findet in Andermatt der nächste Branchentalk Tourismus statt. Im Fokus stehen Erfolgsfaktoren für touristische Grossprojekte in der Schweiz. Mit dabei sind neben Samih Sawiris, VR-Präsident der Orascom Development Holding, unter anderem Urs Kessler von den Jungfraubahnen und Norbert Patt von Titlis Rotair.

Orascom DH: Deutsche Touristen können wieder nach Taba Heights fliegen

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Der Immobilienentwickler und Hotelbetreiber Orascom DH könnte an der ägyptischen Destination Taba Heights auf der Sinai-Halbinsel schon bald mehr deutsche Urlauber begrüssen. Wie das Unternehmen des Investors Samih Sawiris und seiner Familie am Montag mitteilte, habe das Auswärtige Amt in Berlin die Reisebeschränkungen für Flüge von Deutschland nach Taba aufgehoben.

Dieser Entscheid werde wieder mehr Flüge nach Taba Heights, der zweitgrössten Hoteldestination im Portfolio von Orascom und der grössten touristischen Destination im Nord-Sinai, ermöglichen, ist man bei Orascom überzeugt. Mit der Aufhebung der Reisebeschränkungen könne nun das Potenzial der Destination wieder besser ausgeschöpft werden.

Das Auswärtige Amt hatte die Restriktionen für Flüge nach Taba im Oktober 2015 verhängt. Der Grund waren Sicherheitsbedenken aufgrund eines erhöhten Risikos vor terroristischen Anschlägen.

Die Aktien von Orascom DH werden an der SIX Swiss Exchange gehandelt. Zuletzt wurden Kurse von 15.22 CHF gezahlt.

(AWP/mk)
Hinweis in eigener Sache: Khaled Bichara, CEO von ODH, und Samih Sawiris, referieren am Branchentalk Tourismus von schweizeraktien.net am 17. September in Andermatt. 

Kudelski: Technologiefirma will im Geschäft mit Cybersicherheit stark zulegen

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Rich Fennessy, CEO Kudelski Securities. Bild: www.kudelskisecurity.com

Der Sicherheitstechnik-Anbieter Kudelski feuert im stark wachsenden Cybersicherheitsgeschäft aus allen Rohren. Schliesslich stellt das Thema Cybersicherheit die Unternehmen in Zeiten der Digitalisierung und der Krypto-Wirtschaft vor grosse Herausforderungen, wie Rich Fennessy, Chef von Kudelski Security, im Interview mit AWP erklärte.

Im vergangenen Jahr machte der Umsatz von Kudelski Security mit 94 Millionen US-Dollar rund einen Zehntel des Gesamtumsatzes der Gruppe aus. Dabei hat sich die Sparte mit der verstärkten Ausrichtung auf den Cybersicherheit-Bereich stark entwickelt.

Fennessy erkennt in diesem Geschäft ein grosses Potenzial. „Am globalen Cybersicherheits-Markt wurden im vergangenen Jahr 116 Milliarden Dollar umgesetzt“, erklärte er. Und der durch Hacker verursachte globale Schaden werde gar auf 1’500 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt.

Wachstum von 12-15% angestrebt

Kudelski Security sieht etwa im Geschäft mit dem Management von Sicherheitslösungen (Managed Security Services oder MSS) eine vielversprechende Nische. Dieser Teilbereich der Cybersicherheit wachse schneller als alle anderen Bereiche – wie etwa Sicherheitsprodukte (Antivirus) oder Beratung -, in denen man auch vertreten sei, sagte Fennessy.

Bei Kudelski Security wird mittelfristig ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 12 bis 15 Prozent angestrebt. Das liege über dem Branchendurchschnitt.

Derzeit arbeiten laut Fennessy 325 Personen bei Kudelski im Bereich der Cybersicherheit. Die Hälfte davon in der Schweiz. Die Zahl in den Cyber-Fusion-Zentren von Kudelski in Cheseaux und Phoenix im US-Bundesstaat Arizona habe sich dabei in den letzten zwei Jahren verdoppelt. Fennessy erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.

Es gibt aber auch einen Mangel an Spezialisten. „Weltweit fehle es derzeit an drei Millionen IT-Sicherheitsexperten. Und auch die Schweiz bleibt davon nicht verschont“, fuhr der Amerikaner fort. Immerhin profitiere Kudelski von der Nähe der technisch-naturwissenschaftliche Universität in Lausanne (EPFL) sowie von Universitäten und weiteren technischen Hochschulen.

op/al/jl/mk

Die Aktien von Kudelski sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 6.50 CHF für eine Aktie gezahlt.

op/al/jl/mk

Aevis Victoria: MPT wird mit 4,9% zweiter Grossaktionär

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Die Spital- und Hotelbetreiberin Aevis Victoria hat einen weiteren Grossaktionär erhalten. Die amerikanische Investmentgesellschaft Medical Properties Trust (MPT) hat eine Beteiligung von 4,9% oder 3,9 Mio. Namenaktien an Aevis Victoria erworben. MPT ist damit nach der Gruppe Hubert/Reybier/M.R.S.I. Medical Research Services and Investments der zweitgrösste Aktionär, wie Aevis Victoria am Montag mitteilte.

Vor einem Monat war MPT mit einer Beteiligung von 46% grösster Aktionär von Infracore geworden, der ehemaligen 100-prozentigen Tochtergesellschaft von Aevis mit Fokus auf medizinische Infrastruktur.

MPT ist den Angaben zufolge ein an der New Yorker Börse kotierter strategischer Investor, der sich seit fast 20 Jahren ausschliesslich auf Spitalimmobilien fokussiert hat.

Die Aktien von AEVIS Victoria sind an der SIX Swis Exchange kotiert. Zuletzt wurden 12.70 CHF für eine Aktie gezahlt.

sig/tt

Nebag: Innerer Wert der Aktie per Ende Juni bei 10.45 CHF

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Die Beteiligungsgesellschaft Nebag gibt den inneren Wert der Namenaktie per Ende Juni mit 10,45 Franken an. Dieser provisorische Wert ergebe damit eine Performance im Vergleich zum Stand von Ende 2018 von 4,94% und einem Jahresergebnis von 4,49 Mio. CHF, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Die Nennwertrückzahlung von 0,50 CHF soll am 26. Juli 2019 ausbezahlt werden, das Ex-Datum ist der 24. Juli.

Die Aktien der Nebag sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 10.50 CHF für eine Aktie gezahlt.

Auto AG: Standort Limmattal wird zum offiziellen MAN-Partner

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Die im Nutzfahrzeuggeschäft und dem öffentlichen Personenverkehr tätige Auto AG Group hat für ihren Standort in Weiningen einen neuen Partner gefunden. Wie das Unternehmen mitteilte, nimmt die Tochterfirma Auto AG Truck Limmattal per 1. Juli die Marke MAN zusätzlich zu den Marken Iveco und Fiat Professional in ihr Dienstleistungsangebot mit auf. Gleichzeitig wird das Unternehmen offizieller MAN Vertriebspartner und MAN Servicestelle. «MAN steht für massgeschneiderte Lösungen ab Werk und ist für unsere Kunden die ideale Ergänzung im Angebot der Auto AG Truck Limmattal», lässt sich Urs Ritter, Geschäftsführer der Auto AG Truck, in der Medienmitteilung zitieren. Der Standort Weiningen wurde im Mai 2017 eröffnet. Ein Teil der Fläche ist an weitere Partner wie Pneu Egger AG, Purat Autoklima und GESER Fahrzeugbau AG vermietet. 2018 erzielte die Unternehmensgruppe einen Umsatz von 121.2 Mio. CHF.

Die Aktien der Auto AG Holding werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 480 CHF für eine Aktie gezahlt.

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